Arbeitsmoral


Kennen Sie ein Unternehmen, in dem "Schwieriges sofort erledigt wird und Unmögliches nur unwesentlich länger dauert"? Wenn ja, dann kennen Sie ein Unternehmen in der eine gute Arbeitsmoral und hoher Teamgeist herrschen.

Eine hohe Arbeitsmoral entsteht, wenn jeder genau über seine Tätigkeit Bescheid weiß und den Gesamt- Zusammenhang nicht aus den Augen verliert. Durch den Fokus auf Zusammenarbeit kann der Leitsatz eines Unternehmens erfüllt werden. Ein weiterer Indikator für hohe Arbeitsmoral ist das Zurückstecken der eigenen Ziele zu Gunsten der Unternehmensziele. In diesen Unternehmen steht der Kunde nicht nur theoretisch an erster Stelle, er ist an erster Stelle.

Eine hohe Arbeitsmoral befähigt ein Unternehmen zu weitaus größeren Leistungen, als dies durch die Summe der Einzelleistungen möglich wäre. Die Problemlösung erfolgt durch synergetische Zusammenarbeit des Managements und der Mitarbeiter gemeinsam mit den Kunden.

Zur Schaffung einer hohen Arbeitsmoral bedarf es folgender Maßnahmen:

  1. Statten Sie Ihre Mitarbeiter kontinuierlich mit höherer Verantwortung für die Ausführung und Qualität ihrer Arbeit aus. Befähigen Sie die Mitarbeiter über Unternehmensvermögen und Geldmittel zu verfügen, um die Kundenbedürfnisse zu befriedigen, so daß die Kunden dem Unternehmen erhalten bleiben.
  2. Selbst in Unternehmen mit hoher Arbeitsmoral kann es zu Differenzen kommen. Je schneller diese Differenzen beigelegt werden, desto weniger störend werden die Auswirkungen auf das Unternehmen sein. Zeigen Sie sich Ihren Mitarbeitern gegenüber erkenntlich, wenn diese Erwartungen ihre eigentliche Arbeit übertreffen, zu Produkt- oder Serviceverbesserungen beitragen oder Kosten ohne Qualitätseinbußen reduzieren.
  3. Mitarbeiter, die keine Angst vor Repressalien haben müssen, können auch sicher sein, daß ihren Beschwerden genügend Beachtung entgegengebracht wird (siehe Vorschlagswesen) und diese vom Management innerhalb kurzer Zeit nachverfolgt werden.
  4. Die Einstellung der Mitarbeiter eines Unternehmens kann von enthusiastisch bis destruktiv reichen. Eine hohe Arbeitsmoral macht praktisch alles möglich, bei einer geringen Arbeitsmoral scheint entsprechend immer alles falsch zu laufen. Deshalb sollte das Top-Management der Entwicklung einer positiven Arbeitsmoral eine hohe Priorität einräumen.

Eine angenehme Atmosphäre im Unternehmen fördert ebenfalls die Arbeitsmoral. Dies wird jedoch nicht alleine durch das Aufstellen von Regeln oder Geboten seitens des Management erreicht.

Für das heutige Management steht immer die Höhe der Löhne oder Gehälter und die Sicherheit des Arbeitsplatzes im Vordergrund. Befragt man aber die Mitarbeiter wird man feststellen, daß als Hauptmotivationsfaktoren die volle Anerkennung ihrer Arbeit und das "Miteinbezogensein" in die Entscheidungsfindung angegeben werden. Die Höhe des Gehalts spielt nur dann eine Rolle, wenn es zu niedrig erscheint, um z.B. die Grundbedürfnisse befriedigen zu können. Wenn Sie also die Arbeitsmoral erhöhen möchten, zahlen Sie nicht nur angemessene Löhne und Gehälter, sondern würdigen sie auch die Leistungen ihrer Mitarbeiter.

"Management durch Zielvorgaben" (Management by Objectives = MBO) ist eine andere Möglichkeit die Motivation der Mitarbeiter zu steigern. Indem man den Mitarbeitern die Möglichkeit gibt die Ziele selbst mit zu bestimmen (siehe auch Teilautonome Gruppen), werden diese Ziele zu ihren persönlichen und sie werden alles daran setzen diese zu erreichen. Durch gleichzeitige Bekanntgabe der Bewertungskriterien wissen die Mitarbeiter dann bereits im voraus, wie das Management ihre Fortschritte und Leistungen bewerten wird.

Schon in den frühen 50er Jahren machte Peter Drucker die 4 Stufen eines typischen MBO-Programms bekannt:

  1. Die Mitarbeiter setzen sich mit ihrem Vorgesetzen zusammen und diskutieren ihre persönliche Arbeitsplatzbeschreibung.
  2. Von beiden Seiten werden kurzfristige Leistungsziele vereinbart.
  3. Regelmäßige Treffen der beiden Seiten finden zur Überwachung des Prozesses bis zur Erreichung des Ziels statt ( inklusive Kontrollpunkte zur Messung des Fortschrittes).
  4. Am Ende des Prozesses treffen sich beide Seiten noch einmal, um die durch die Mitarbeiter geleistete Arbeit gemeinsam zu bewerten.

Für Mitarbeiter eines Unternehmens gewinnt die Steigerung der Lebensqualität, sowohl im privaten wie im geschäftlichen Bereich, zunehmend an Bedeutung. Mitarbeiter erkennen vermehrt den wahren Wert des Geldes: die Kaufkraft, was einen zusätzliche Faktor für das Unternehmen bedeutet, denn damit haben auch Erholungs- und Freizeiteinrichtungen einen "Wert" und können somit die Arbeitsmoral erhöhen.

Überarbeiten Sie Arbeitsinhalte, so daß die Mitarbeiter über mehr Autorität bei der Planung und Ausführung ihrer Aufträge verfügen. Ermutigen Sie die Mitarbeiter verwandte Tätigkeiten zu erlernen oder ihre Arbeitsstellen untereinander zu tauschen. Man nennt dieses auch "Job Enlargement" - die Ausweitung des Arbeitsplatzes auf zusätzliche und ähnliche Aufgaben.

Ein gutes Arbeitsklima kann auch durch flexible Arbeitszeiten geschaffen werden. Da die Arbeit nur einen Aspekt des Lebens darstellt, bedeutet eine flexiblere Einteilung der Arbeitszeit zusätzliche Vorteile für die Mitarbeiter. "Verdichten" Sie die Arbeitswoche, damit die Mitarbeiter zwar über die gleiche Wochenarbeitszeit verfügen, jedoch verteilt auf weniger Tage. Mitarbeiter schätzen eine Arbeitsplatzteilung und die Erlaubnis zu Hause nach ihrer eigenen Zeitplanung zu arbeiten.

Unternehmen mit hohen moralen Faktoren haben einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen. Dieses ist aber nicht nur alleine durch die Tatsache, daß sie ein besseres Produkt oder einen besseren Services zu niedrigeren Preisen anbieten, begründet.  Hohe Moral entwickelt ein unsichtbares Gefühl zwischen Mitarbeitern und Kunden. Vielfach entwickelt sich hieraus eine Vertrauensbasis zwischen Kunde und Unternehmen, was wiederum ein Vertrauen der Kunden in ein Produkt oder eine Dienstleistung zur Folge hat.