Um ein effizientes und genaues Matrialmanagementsystem innerhalb der Fabrik zu garantieren muß zuerst sichergestellt werden, daß der Eingang des Materials korrekt und entsprechend strenger Richtlinien organisiert ist. Versäumnisse bei der Überwachung des Anlieferverfahrens haben direkte Auswirkungen auf korrekte Lagerbestände und verlängern somit auch die Durchlaufzeiten der nachfolgenden Fertigungsprozesse.
Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen exakten Lagerbeständen und der Wareneingangskontrolle.
Zeitfenster für Anlieferungen
Um minimale Bestände sicherzustellen und Verspätungen beim Wareneingang zu vermeiden, ist es absolut notwendig bestimmte Zeitfenster für Anlieferungen festzulegen. Diese Zeitfenster sind abhängig von der Entfernung eines Lieferanten zum Unternehmen.
Zum Beispiel, wird ein Zeitfenster für 11.00 Uhr festgelegt, wird eine Anlieferung zwischen 10.00 und 13.00 Uhr für Überlandlieferungen akzeptiert. Für Lieferungen örtlich ansässiger Lieferanten wird die Anlieferung zwischen 10.00 und 12.00 akzeptiert. Sequentielle Anlieferungen müssen zehn Minuten vor oder nach 11.00 Uhr das Unternehmen erreichen.
Um eine gleichmäßige Auslastung des Wareneingangs sicherzustellen, ist es unbedingt erforderlich die vereinbarten Zeitfenster einzuhalten. Deshalb ist ist Größe eines Zeitfensters auch abhängig von der Auslastung des Wareneingangs. Ein Beispiel für ein Zeitfenstersystem wird in der Abbildung 1 dargestellt.
Abbildung1: Beispiel eines Zeitfenstersystems
Für die Beurteilungen der Liefertreue eines Lieferanten ist es notwendig diese mit dem Lieferzeitfenster zu verknüpfen. Kommen Lieferungen früher oder später an als im Zeitfenster vereinbart, sollte sich das in der monatliche Beurteilung der Lieferanten widerspiegeln.
Um den Entladevorgang zu beschleunigen ist es sinnvoll eine Anlieferzone festzulegen. Dieses stellt sicher, daß eine unverzügliche Entladung erfolgt. Des weiteren kann eine genaue Wareneingangskontrolle durchgeführt werden, bevor die Waren oder Materialien ins Lager oder an die jeweiligen Produktionslinie transportiert werden (Siehe Abbildung 2).
Abbildung 2: Schnellere Entladung durch Nutzung einer Anlieferzone
Anlieferfrequenz
Teuere Waren oder Materialien müssen einer anderen Anlieferfrequenz unterliegen, als Materialien mit mittlerem oder niedrigem Wert, da sich die Lagerhaltungskosten direkt auf die Kosten der Endprodukte auswirken.
Lagerhaltungskosten pro Jahr = mindestens 15% bis 25% des Bestandswertes
Zum Beispiel, beträgt der Wert des Lagerbestandes 6 Mio.DM, betragen die Kosten für
diese Lagerhaltung pro Jahr mindestens 15% des Bestandswertes, also rund 900
TDM/Jahr. Aus diesem Grunde ist es wichtig, daß der Preis von Waren oder Materialien
Einfluß auf die Anlieferfrequenz hat.
Die nachfolgende Graphik (Abbildung 3) zeigt den Zusammenhang von Preis, Verbrauch und der daraus resultierenden und geeigneten Anlieferfrequenz für Waren und Materialien.
Abbildung 3
Mit Hilfe der Materialchrakteristik (Preis und Verbrauch) kann die jeweils geeignete Anlieferfrequenz ermittelt werden. Hohe Anlieferfrequenzen haben geringere Lagerhaltung zur Folge und dieses senkt zwangsläufig die Lagerhaltungskosten.
Abbildung 4: Durchschnittliche Anzahl der Anlieferungen pro Tag