Kaizen / Kontinuierliche Verbesserung

Nach Masaaki Imai (1986): "Kaizen bedeutet Verbesserung. Mehr noch, es bezeichnet die kontinuierliche Verbesserung, im persönlichen Leben, im häuslichen Leben, im gesellschaftlichen Leben und im Arbeitsleben. Wird Kaizen am Arbeitsplatz praktiziert, bedeutet dies, daß alle Mitarbeiter einbezogen werden, vom Manager bis zum Mitarbeiter". Imai sieht auch einen ausdrücklichen Zusammenhang zwischen Kaizen und Qualität, "im weitesten Sinne bezieht sich Qualität auf alles das, was verbessert werden kann". Durch Kaizen werden die Prozesse zur Entwicklung und Erhaltung eines Produktes wettbewerbsfähiger. Für die Produktion bedeutet dies, eine Steigerung des Werts und somit die Erzielung eines Wettbewerbsvorteils.

Kaizen und kontinuierliche Verbesserung

Kaizen sollte nicht nur als Unternehmensziel, sondern als Arbeitsphilosophie betrachtet werden. Anders ausgedrückt: Alle Mitarbeiter sollten Kaizen immer und überall praktizieren.

Kaizen kann auf folgenden Gebieten angewandt werden:

• Qualität
• Produktivität
• Arbeitserleichterung
• Kosten
• Kundenzufriedenheit
• Arbeitsumfeld

Kaizen sollte nicht nur eingeschränkt auf den Produktionsbereich angewendet werden, sondern auch auf die Gebiete Entwicklung, Produkteinführung, Versuch, Verwaltung, Service und Logistik übertragen werden.

Die Philosophie

• Kaizen befähigt Mitarbeiter zu erkennen, daß alles verbessert werden kann. Verbesserungsmaßnahmen müssen fester Bestandteil der täglichen Arbeit sein.
• "1000 Dinge um 1% schnell zu verbessern ist einfacher, als ein 100%iges "Wunder" an einem Prozeßschritt zu vollbringen". Das ist ein wichtiger Gedanke im Kaizen-Konzept. Viele kleine, spezifische Verbesserungen sollten aus den nachfolgenden Gründen angeregt werden:
  • Kleine aber kontinuierliche Verbesserungen sind weniger kostenintensiv
  • Sie sind schneller und problemloser umsetzbar
  • Sie können innerhalb des eigenen Aufgabenbereiches umgesetzt werden
  • Die kumulativen Auswirkungen sind insgesamt größer
• Mitarbeiter (aller Ebenen) sind nicht nur eingestellt zur Verrichtung ihrer Arbeit, sondern auch, um über Möglichkeiten zur Verbesserung ihres Arbeitsplatzes nachzudenken.
• Ziel hierbei ist nicht mehr Freizeit zu schaffen, sondern mit geringerem Aufwand mehr zu erreichen oder mit anderen Worten: Die Produktivität zu erhöhen. Erreicht das Unternehmen langfristige Erfolge, ist dies der Verdienst aller.
• Bei der Vereinbarung von Zielen für
  • Qualität und Kosten
  • Produktivität
  • Lieferzeiten
  • Durchlaufzeiten (Bestände)

  sollten daher diese kontinuierliche Verbesserungen mit berücksichtigt sein.

Die Vorgehensweise

• Standardisierung des Arbeitsplatzes
  Standardoperationen bilden die Grundlage und Ausgangsposition für Verbesserungen. Eine detaillierte Überprüfung und Beschreibung der derzeit besten Methoden identifiziert Verschwendungen aller Art und ermöglicht Abgrenzung, sowie die spätere Eliminierung dieser Verschwendungen. Es muß hier noch einmal betont werden, daß alle Vorgänge kritisch überprüft werden müssen. Es muß stets gefragt werden:
  • Ist es notwendig ?
  • Welche effektivere Alternative gibt es?
  • Wie kann es verbessert werden ?
• Beseitigung von Verschwendung
  Die Beseitigung von Verschwendung schafft Möglichkeiten, für kleine, aber im Gesamtzusammenhang wichtige, kontinuierliche Verbesserungen. Sie sind zumeist leicht auszuführen und äußerst effektiv.
• Einführung des PDCA-(Plan, Do, Check, Act) Zyklus
  Um gute Ergebnisse zu erzielen, muß ein Programm zur kontinuierlichen Verbesserung geordnet und strukturiert eingeführt werden. Der PDCA-Zyklus stellt hierfür ein ideales Werkzeug dar.
• Messung der Verbesserungen
  Ein wichtiger Aspekt ist, daß Verbesserung meßbar gemacht werden. Veränderungen vorzunehmen ohne die meßbaren Auswirkungen zu erfassen und zu beobachten führt auf Dauer nicht zu einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung.