Kanban


Zug-Systeme

"Die Wurzel allen Übels ist die Planung der Nachfrage auf der Basis von Spekulationen" - Shigeo Shingo.

In einem Zug-System wird durch den letzten Schritt des Montageprozesses der Bestand der fertigen Produkte kontinuierlich überprüft. Wenn der Bestand zur Neige geht, wird automatisch eine vorbestimmte Menge bestellt um die Produkte zu ersetzen, die verkauft oder verbraucht wurden. Mit Zug-Systemen wird das Produktionsvolumen direkt von der tatsächlichen Nachfrage bestimmt. Somit wird automatisch die schlimmste der sieben Verschwendungen vermieden, nämlich die Überproduktion.

In Schub-Systemen, auch Materialplanungssysteme genannt, bestimmt das Management die Menge des Rohmaterials und gibt die Produktion frei, noch ehe der tatsächliche Bedarf bekannt ist. Dadurch wird in derartigen Systemen die Produktion mit Voraussagen gesteuert.

Da das System auf Voraussagen (Schätzungen) beruht, werden Schub-Systeme stets zu hohe, zu knappe oder überalterte Bestände hervorbringen.

Kanban

Kanban ist ein Beispiel eines Zug-Systems

Kanban kommt aus dem Japanischen und bedeutet soviel wie "sichtbare Aufzeichnung", und wird üblicherweise als das zentrale Instrument eines "Just-in-Time"-Systems gesehen. Dies ist jedoch nicht der Fall.

Kanban ist vielmehr ein Mittel das den Materialfluß durch die Produktion erleichtert.

Die grundlegende Regel innerhalb eines Kanban-Systems lautet: "Ohne Kanban-Signal keine Produktion". Ohne ein ausdrückliches Zeichen (Bestellung) ist es nicht erlaubt irgend etwas zu produzieren, zu bewegen oder zu lagern.

Der Kanban-Mechanismus erleichtert eine visuelle Kotrolle des Arbeitsplatzes.

Kanban kann vielerlei Formen haben: Kennzeichnungen am Boden, Fächer und Aufteilungen, Karten oder Rückgabekontainer.

MBP - Ein "Schub-System"

Bis vor kurzem wurde die Materialbedarfsplanung (MBP), vor allem in amerikanischen Firmen, als der Schlüssel zum Erfolg betrachtet. Bei der MBP werden Schätzungen über das wahrscheinliche Bestellvolumen für einen bestimmten Zeitraum durchgeführt. Anschließend werden auf diesen Vorhersagen basierend Bestände angeschafft.